Nach langer Zeit haben wir wieder mal drei unserer Apfelbäume komplett abgeräumt. Naja, fast, die Vögel und Insekten wollen ja auch noch was haben, gelle? Also: Genug dran gelassen, damit alle über den Winter kommen, speziell die Damen und Herren Amseln, die das Fallobst jedes jahr sehr ausführlich nutzen.
Die Äpfel des ersten Baumes haben wir bereits Anfang Oktober zu Saft werden lassen. Ich habe beim Dachdecken-Helfen für einen Nachbarn deren Apfelsaft genießen dürfen, und die haben mir vom Uchter Saftmobil erzählt. Gehört hatten wir davon schon, aber die scheinbare Mühe gescheut. Dazu kommt, dass ich zwar gerne Apfelsaft trinke und Äpfel sehr gern esse, die allermeisten Sorten jedoch überhaupt gar nicht vertrage. Und da der Drang nach selbstgemachtem Saft beim Rest der Familie nicht so groß war, kam es bisher nie dazu.
Der Saft vom Saftmobil allerdings hat mich schlicht vom Hocker gehauen: Nicht nur, dass ich den vertrage, nein, der schmeckt auch noch!
Gut, also mit unserem Lütten kurzerhand den Entschluss gefasst schnell knapp 30kg der Äpfel zu pflücken, die ich vertrage, und ab zum Saftmobil, das an dem Tag Station an der Bierder Mühle machte. Das Ding ist ziemlich faszinierend, die gesamte Technik inklusive Pasteurisierung und Abfüllung auf einem 4m-Kasten-Anhänger. Sehr freundliche Leute, denen ich gern den verdienten Presslohn überlassen habe.
Nach ein paar Stunden Abkühlzeit dann die Offenbarung: Nie wieder Apfelsaft aus egal welchem Laden! Zumindest solange nicht, wie ich auf meinen Beinen zur Saftpresse hinlaufen und eine Schiebkarre mit Äpfeln dorthin befördern kann. Das Zeugs schmeckt geil! Und der vormals so befürchtete Aufwand hielt sich sehr in Grenzen, das Sammeln und ein wenig Putzen hat vielleicht eine Stunde gedauert.
Tja, und nun warten eben weitere 60kg Äpfel von 2 anderen Bäumen auf ihre Bestimmung, die sich hoffentlich am nächsten Wochenende erfüllt.