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04. März 2014

And the Oscar goes to...

...ganz sicher nicht an die Schauspieler im Fußball!

Als ich heut morgen die Zeitungen - naja, Anführungszeichen wären teilweise angebracht - durchklickte konnte ich es fast nicht glauben, dass ein Trainer einer Bundesliga-Mannschaft, nämlich Gertjan Verbeek vom Nürnberger Club, etwas als Unsitte benannte, was mir schon seit Jahren zunehmend auf den Sack geht: Das reihenweise Sterben und wundersame Wiederauferstehen von temporär schwerst- und zu Tode verletzten Männern. Und leider auch einiger Frauen...

Vielleicht gibt es dieses seltsame Verhalten schon immer im Fußball, und vielleicht wird es nur durch die ständig zunehmende Kommerzialisierung und Medialisierung vermehrt ins Blickfeld gerückt - durch Superzeitlupen lassen sich diese stümperhaften Schauspielereien nämlich als solche entlarven. Aber gestört hat mich das schon immer.

Seit der WM 2007 in China allerdings gab's für mich dafür ein geflügeltes Wort. In irgendeinem Spiel der Brasilianerinnen lagen die spätere 'Spielerin des Turniers'  und einige ihrer Kameradinnen immer wieder auf dem Feld und starben ganz offensichtlich unter Schmerzen und Tränen, nur um Sekunden später mit der ihnen eigenen Eleganz durch die Gegnerinnen zu dribbeln. Für mich waren fortan alle Foul-Simulanten "Brasilianerinnen". Das betraf dann glücklicherweise aber fast nur Männer, auch wenn es bei der WM 2011 bei den Brasilianerinnen nicht besser wurde.

Zu der Zeit habe ich Jugendmannschaften bei einem Verein hier in der Nähe mit betreut und selbst dort - F- und E-Jugend! - gab es bei einigen Spielern dieses Verhalten. Ich habe immer versucht dagegen anzugehen, mangels entsprechender Position und Unterstützung war das aber sinnlos. Ich hätte mir damals das gewünscht, was der Herr Verbeek in Nürnberg offensichtlich fordert: Ehrlich spielen. Und wer das nicht tut ist ein Betrüger und fliegt aus der Mannschaft..

Überhaupt der Tatbestand des Betruges: Ist der nicht manchmal wirklich erfüllt? Die Konsequenzen mancher Schwalben sind ja spielentscheidende Tore, und der Verlust der unterlegenen Mannschaft könnte in die Dutzende Millionen gehen. Vielleicht traut sich ja irgendwann einmal ein Verein eine Zivilklage gegen so einen Betrüger anzustrengen. Mich würde ein entsprechendes Urteil dann sehr freuen.

Aber was kann man denn sonst dagegen machen? Wenn die Jungs und Mädels schon Profis sind ist doch Hopfen und Malz schon verloren bzw. es geht nur noch über Zwang. Ich finde, dass da im Jugendbereich von Anfang an solche Unsitten auch mit Konsequenzen behaftet sein sollten. Da müssen sich alle Eltern und Betreuer an die eigenen Nasen fassen.

Ich jedenfalls habe meinen Fußball spielenden Kindern vermittelt, dass so ein Verhalten unter aller Sau und respektlos ist, auch und gerade beim Sport. Und beide beherzigen es, sowohl das Mädel als auch der Junge. Und sie sind beileibe nicht die einzigen fairen Spieler, aber es gibt eben auch nicht wenig andere.

Vielleicht schließen sich dem ja noch ein paar Leute an, dann werden diese "Anderen" weniger :-)

Ach ja, und die Oscars gingen dieses Jahr natürlich neben anderen an "Gravity" und "12 Years a Slave", was mich besonders freut.

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